Demokratiebewusstsein stärken

BWMK informiert Menschen mit Behinderungen über ihr Wahlrecht und die bevorstehende Europa-Wahl am 9. Juni / Martin Berg: Rechtsextremistischen Kräften keine Stimme geben!

Am 9. Juni 2024 wählt Deutschland seine Vertreterinnen und Vertreter für das Parlament der Europäischen Union. Die EU und ihre Gesetzgebung werden in unserem Alltag immer bedeutsamer. Und angesichts der internationalen politischen Entwicklungen zeigt sich in diesen Tagen deutlich, dass Demokratie wichtiger denn je ist. Auch Menschen mit Behinderungen sind wahlberechtigt und haben ein Interesse daran, ihre Stimme geltend zu machen. Insbesondere die Sozialpolitik ist für sie ein zentrales Thema, das sie unmittelbar ihren Alltag betrifft. Aber auch Themen rund um den Umweltschutz stoßen auf großes Interesse.

Um Menschen mit Behinderungen bei der Wahl zu unterstützen, bereitet das BWMK sie gründlich darauf vor. Wer wählen möchte, konnte zum Beispiel an einem Online-Seminar des inklusiven Bildungscampus Blauhaus in Hanau teilnehmen, das sich mit allen wichtigen Fragen rund um die Wahl befasste: Wann und wie findet die Wahl statt? Wer beziehungsweise was wird eigentlich gewählt? Warum ist wählen so wichtig? Wie funktioniert der Wahlvorgang? Und: Wie kann ich entscheiden, wen ich wählen möchte? Die Info-Veranstaltung zur Wahl fand im Rahmen der Demokratie-Werkstatt statt. Dieses Format zur politischen Bildung wird vom Blauhaus in Kooperation mit den Bildungspartnern Main-Kinzig seit 2021 regelmäßig angeboten. Menschen mit und ohne Behinderungen können daran teilnehmen und sich zu selbst gewählten Themen aus Geschichte, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft austauschen.

BWMK unterstützt bei Fragen rund um die Europawahl
„In allen Betrieben des BWMK sind die Teams sensibilisiert und unterstützen die Mitarbeitenden mit Behinderungen dabei, sich auf die Wahl vorzubereiten. Sie unterstützen zum Beispiel beim Beantragen der Briefwahl und erklären den Wahlzettel. Auch bei der Frage, wo Informationen zu den Parteiprogrammen und der Arbeit des EU-Parlaments in leichter Sprache zu finden sind, helfen sie weiter“, erklärt Bildungskoordinatorin Pia Egner.  Nur eines müssten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen genauso wie alle anderen Wahlberechtigten allein tun: entscheiden, welcher Partei sie ihre Stimme geben.

Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) betont die Notwendigkeit zur Stärkung der Demokratie und ruft zur Wahl auf. Vor dem Hintergrund des Rechtsrucks in Europa und der Zunahme rechtsextremistischer Gewalt, die zuletzt durch die schockierenden Steinwürfe auf Einrichtungen der Lebenshilfe in Mönchengladbach deutlich wurde, betont die BAG WfbM den Stellenwert der Menschenwürde. Die Rechte von Menschen mit Behinderungen sind unantastbar, daher setzt sich die BAG WfbM noch stärker als bisher gegen Hass und Demokratiefeindlichkeit ein.

„Die BAG WfbM und ihre Mitglieder arbeiten tagtäglich für Vielfalt und Inklusion und ermöglichen Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen. Jedoch erleben wir in unserem Alltag, dass ein Nährboden für Gewalt entsteht, wie der Angriff auf das Lebenshilfe-Wohnheim in Mönchengladbach gezeigt hat. Die BAG WfbM stellt sich umso entschiedener gegen eine menschenverachtende Politik und ruft dazu auf, bei den anstehenden Wahlen antidemokratischen und rechtsextremistischen Kräften keine Stimme zu geben. Parteien wie die AfD haben vielfach bewiesen, dass sie gegen unsere Werte arbeiten und offen Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen propagieren“, bekräftigt Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM.

Vorsitzender der BAG WfbM: "Nutzt Eure Stimme, um unsere Demokratie zu schützen"
Es sei heute von größter Bedeutung, ein Zeichen gegen Hass und Hetze zu setzen und sowohl bei der Europawahl im Juni als auch den kommenden Kommunal- und Landtagswahlen Demokratiefeinden keine Stimme zu geben. „Menschen mit Behinderungen sind ein fester Bestandteil unserer vielfältigen Gesellschaft. Deshalb setzen wir uns weiterhin für ein offenes und inklusives Zusammenleben ein und sagen deutlich: Nutzt eure Stimme, um unsere Demokratie zu schützen“, so der Vorstandsvorsitzende.

 

Das Foto zu diesem Artikel ist ein Sceenshot aus einem Erklärvideo für Menschen mit Behinderungen der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg
Hier geht es zum Erklärvideo

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